Andachten

„Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier.“ Markus 16,6

Diese Worte hörten Maria Magdalena, Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome von einem Jüngling mit einem langen weißen Gewand. Sie kamen am Sonntag morgen mit wohlriechenden Ölen, um Jesus nach der Grablegung zu salben. Doch dann trafen die Frauen diesen Jüngling – Matthäus sagt, dass es ein Engel des Herrn war – und entsetzen sich. Das heißt, sie erschraken sehr, wurden in Angst versetzt. Und das zu Recht. Denn es war alles verändert. Nicht nur dieser Jüngling mit einem langen weißen Gewand war so anders, sondern auch die ganze Wirklichkeit drum herum. Die Frauen waren sich sicher, dass der Körper von Jesus im Grab sein musste, denn sie hatten sein Sterben am Kreuz, als auch seine Grablegung gesehen. Jetzt hieß es: Er ist auferstanden! Jesus bekam einen neuen Körper. Die Schwäche, die Krankheit und der Tod waren besiegt! Eine neue Wirklichkeit zeigte sich, der auferstandene Jesus! Mit dieser neuen Wirklichkeit können wir bis heute rechnen und in ihr leben. Es ist die Auferstehungskraft, die bis heute wirksam ist, in unserer Schwäche, Krankheit, im Tod und darüber hinaus.

Alexander Epp

FeG-Präses zur Jahreslosung 2024
Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.

1. Korinther 16,14 | Die Bibel: Einheitsübersetzung | © 2017 Katholische Bibelanstalt

Von Liebe sprechen und schreiben wir viel. Ob das ein Ausdruck von Sehnsucht ist? Bestimmt. Dabei haben diese fünf Buchstaben nicht immer den gleichen Inhalt, schon gar nicht die gleiche Intensität. Als Gruß unter einer Mail sind sie nett. Als Worte unter Liebenden sind sie ein Genuss. Als Programm unter Feinden können sie die Welt verändern.

Bei einem Blick auf die Welt wird allerdings schnell klar, dass es so einfach wohl nicht ist. Der Aufruf zu mehr Liebe wirkt da leicht sentimental oder sogar naiv. Macht es angesichts von Krieg und Katastrophen überhaupt einen Unterschied, was einzelne Menschen so tun und mit welcher Motivation sie es tun?

Treten wir also noch mal einen Schritt zurück. Die Jahreslosung steht in einem größeren Zusammenhang, steht unter den Schlussbemerkungen des ersten Briefes an die Korinther. Bemerkenswert häufig spricht Paulus von „Agape“, der göttlichen Art zu lieben. Und in keiner seiner Schriften so häufig wie an die Gemeinde in Korinth.
Die Liebe hält alles zusammen

Es ist klar, woher diese Liebe kommt: aus dem Wesen Gottes. Niemand sonst liebt bedingungslos. Im Hintergrund jeder Aufforderung zu lieben, steht ein Übermaß an liebevoller Zuwendung Gottes. Wie tief diese Liebe geht, erfahren wir am Karfreitag. Wie sie alle Grenzen sprengt, am leeren Grab. Sie bleibt für immer und hält alles zusammen.

Diese Liebe ist stark. Sie kann es mit der Welt aufnehmen. Sie überwindet das Böse und verwandelt Tod in Leben. Sie ist das Licht am Ende des Tunnels – und auch mittendrin! Solche Liebe ist der Grund, warum die Jahreslosung 2024 ins Leben und nicht ins Poesiealbum gehört. Ohne sie könnte niemand, wirklich niemand auch nur annähernd alles in Liebe tun. Aber mit ihr werden Gemeinden in Korinth und überall zur Hoffnung für die Welt.

Bei einem so hohen Bedarf an Liebe muss eine Gemeinde aus dem Vollen schöpfen können. Ich bin überzeugt, dass die Gegenwart des Heiligen Geistes genau so zu denken ist. Er ermöglicht das. Er wirkt ohne Unterlass auf die einzelnen Glaubenden und die Gemeinden als Ganze ein, erfüllt sie mit Ermutigung, Widerstandsfähigkeit, Hoffnung und Vertrauen, sodass sie zur Liebe fähig werden.

Diese ganzheitliche Zuwendung kannst du körperlich erfahren durch eine Umarmung oder eine Hand auf deiner Schulter. Du erfährst sie emotional durch Wertschätzung und Entlastung oder tiefe Freude. Sie fordert dich heraus durch Lehre und Erkenntnis, die dem Wort Gottes entspringen. Verstand, Wille und Gefühl werden beständig getriggert und manchmal geflutet von der Aktivität des Geistes Gottes. So hält er alles zusammen.
Alles, was ihr tut

Und dann soll es erlebbar werden. Vielleicht so: Wenn Gottes Geist mich selbst und meine Gemeinde mit Ermutigung, Vergebung, Hoffnung, Wegweisung und Vertrauen flutet, also kurzum mit Liebe, dann sind wir alle miteinander geduldig und freundlich, sind großzügig und plustern uns nicht auf. Wir bleiben höflich, suchen nicht den eigenen Vorteil, werden nicht bitter und können Böses vergeben. Wir freuen uns nicht an Ungerechtigkeit, sondern an der Wahrheit. Wir ertragen alles, hoffen bis zum Schluss und halten am Vertrauen fest.

Ich bin überzeugt, in so einem Umfeld möchte jeder gerne leben! Und vielleicht wird sich sogar hier und da ein Stückchen Welt in den wärmenden Lichtkreis einer solchen Gemeinde begeben. Wo Dinge offensichtlich aus Liebe geschehen, ist das sehr anziehend. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann eben nicht verborgen bleiben.

Mit herzlichen Grüßen, Ihr

Henrik Otto | Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden ab Januar 2024 | praeses.feg.de

„Meine Augen haben deinen Heiland gesehen, das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern.“ Lukas 2,30-31

Mich fasziniert diese Geschichte. Maria und Josef kommen mit ihrem kleinen Sohn Jesus in den Tempel, um ein Opfer zu bringen. Sie treffen dort einen alten Mann namens Simeon. „Er lebte nach Gottes Willen, hatte Ehrfurcht vor ihm und wartete voller Sehnsucht auf den Retter Israels. Der Heilige Geist ruhte auf Simeon, und durch ihn wusste er, dass er nicht sterben würde, bevor er den Christus, den vom Herrn gesandten Retter, gesehen hätte.“ (VV. 25-26 HfA) Bei der Kinderweihe
nahm Simeon Jesus in seine Arme und lobte Gott mit den Worten unseres Monatsspruchs: „Meine Augen haben deinen Heiland gesehen, das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern.“ Ich frage mich: woher konnte Simeon es wissen, dass gerade dieses Kind, der an Israel versprochene Retter ist? Ich kann es für mich nur mit dem übernatürlichen Offenbaren von Gott erklären. Simeon blieb treu darin, auf das Reden Gottes zu achten (Tempelbesuch, das Lesen der Heiligen Schriften). Und so hatte Gott die Möglichkeit es ihm klar zu machen.
Auch für uns, in unserer lauten Gesellschaft mit so vielen Informationsquellen, ist es überaus wichtig an dem Reden Gottes zu bleiben (Gemeinschaft mit Glaubenden haben, die Bibel lesen). So schaffen wir ein Umfeld den Heiland/Retter zu sehen und die Rettung, die er für uns bereitet hat.

Alexander Epp

„Christus ist gestorben und lebendig geworden, um Herr zu sein über Tote und Lebende.“ Römer 14,9 

In welchem Zusammenhang steht diese zentrale Aussage, dass Jesus den Tod besiegt hat und nun der Chef über alle Welten ist, über die Welt der Toten und die Welt der Lebenden?
Es gibt in der Gemeinde in Rom eine Auseinandersetzung aufgrund verschiedener Ansichten. Paulus ermahnt sie, sich gegenseitig anzunehmen und nicht zu streiten. Denn das Ziel unseres Lebens ist nicht Recht zu behalten, sondern in der Liebesgemeinschaft mit Jesus und den Glaubensgeschwistern zu leben. Das macht Paulus mit solchen radikalen Worten deutlich: „Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Ob wir leben oder ob wir sterben, wir gehören dem Herrn.“ (V.8) Und was ist der absolute Grund, um diese Liebesgemeinschaft zu praktizieren? Genau das beantwortet der Monatsspruch. Jesus liebt uns so sehr, dass er an unserer Stelle den Tod auf sich nimmt, ihn besiegt und nun den Überblick über die gegensätzlichsten Welten (Welt der Toten und der Lebenden) hat.
Es loht sich auch heute nicht zu streiten und auf sein Recht zu pochen, sondern gemeinsam mit Jesus und für ihn zu leben.

Der Herr ist auferstanden!!!
Alexander Epp